Nach zeitaufwändigen und intensiven Sondierungen haben sich ver.di und der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen (AGV) in wesentlichen Zukunftsfragen angenähert und sich auf dieser Basis auf eine zeitnahe Fortsetzung der Tarifverhandlungen am 30. August 2017 in München verständigt.
Dem gestrigen Sondierungsgespräch war das Scheitern der Verhandlungen in der dritten Runde am 2. Juni 2017 vorangegangen. In drei Warnstreikwellen hatten sich viele tausend Versicherungsbeschäftigte am Arbeitskampf beteiligt, um Bewegung in den Konflikt zu bringen und ihre Arbeitgeber aufzufordern, ein verhandlungsfähiges Angebot für ihre Forderungen vorzulegen. ver.di strebt einen Gehaltsabschluss an, der oberhalb der Teuerungsrate liegt.
Gegenstand der Sondierung war auch die soziale Gestaltung der digitalen Transformation in der Versicherungsbranche. Die Beschäftigten machen immer wieder deutlich, wie wichtig dieses Thema ist und dass unabhängig von einer angemessenen Gehaltssteigerung, für die in den letzten Wochen gekämpft wurde, auch drängende Zukunftsfragen tarifvertraglich zu regeln sind.
"Es ist zudem für die Branche und ihre Beschäftigten von besonderer Wichtigkeit, dass der Übergang von der analogen in die digitale Branchenwelt mit verbindlichen und für alle Unternehmen gleichermaßen geltenden Rahmenbedingungen begleitet wird", betonte Christoph Meister, ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer.
"Die Branche und ihre rund 170.000 Beschäftigten benötigen passgenaue und innovative Tarifregelungen, um eine Brücke von der analogen in die digitale Welt zu bauen. Ein Einstieg in die Themenkomplexe Beschäftigungssicherung und Qualifizierung sollte dabei bereits jetzt möglich sein", so Meister weiter.
"Weitergehende Regelungen bedürfen aufgrund der Komplexität der Themen einer inhaltlichen Kooperationsbereitschaft und damit einer neuen Qualität der Tarifpartnerschaft.
Wir sind bereit, uns diesen Herausforderungen zu stellen und Verantwortung in diesem tiefgreifenden Transformationsprozess zu übernehmen!"
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