In Warnstreiks, zu denen die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) aufgerufen hat, machten Versicherungsbeschäftigte eindrucksvoll deutlich, dass sie sich für ihre Forderungen stark machen und von den Arbeitgebern in der nächsten Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes verhandlungsfähiges Angebot erwarten.
Die Streiks begannen bereits im Oktober in Hannover, es folgten Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Düsseldorf, und Berlin, Münster und Kiel sowie Köln, Koblenz, Hamburg, Wiesbaden, Frankfurt und das Saarland. Am morgigen Verhandlungstag (29. November 2019) werden zudem Angestellte von Versicherungen in München in den Arbeitskampf treten.

"Wir erwarten, dass die Arbeitgeber das deutliche Signal der Beschäftigten verstanden haben und in der dritten Runde ein Angebot vorlegen, das den Namen Angebot tatsächlich verdient und über das verhandelt werden kann. Wenn es in der morgigen Runde kein verhandlungsfähiges Angebot gibt, werden die Streiks im Dezember ausgeweitet“, betont ver.di-Verhandlungsführerin Martina Grundler. „Das bisherige Angebot ist nicht verhandlungsfähig. Nach Abzug der Inflationsrate ist es eine Nullnummer." Das Arbeitgeberangebot sah nach fünf Nullmonaten Erhöhungen in drei Schritten von 1,7 Prozent, 1,2 Prozent und 1,1 Prozent bei einer Laufzeit von 34 Monaten vor. Umgerechnet auf die Laufzeit bedeutet dieses Angebot eine Erhöhung von durchschnittlich 1,18 Prozent pro Jahr für die Beschäftigten.

Hintergrund ist, dass auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) am 30. Oktober ohne Ergebnis geblieben war. Das Angebot der Arbeitgeberseite hatte ver.di als unzureichend abgelehnt. Verhandelt wird für rund 170.000 Beschäftigte im Innendienst der privaten Versicherungswirtschaft.



Grundler machte deutlich, dass die Versicherungsangestellten für ihre gute Arbeit eine entsprechende Anerkennung erwarten. Sie würden mit immer höheren Leistungen und einer Arbeitsverdichtung die Gewinne der Branche erwirtschaften, dafür müssten sie jetzt auch eine Gegenleistung erhalten. Neben dem geringen Gehaltsangebot hätte die Arbeitgeberseite zudem Gegenforderungen aufgestellt. Dabei ging es ihnen um die Verlängerung der Höchstdauer bei der Arbeitnehmerüberlassung sowie die Herausnahme der übertariflich bezahlten Angestellten aus der tarifvertraglich geregelten Arbeitszeit.

ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter um 6 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem will ver.di eine neue Wahlmöglichkeit der Beschäftigten bei der Arbeitszeit durchsetzen. Sie sollen künftig Tariferhöhungen in zusätzliche freie Tage umwandeln können. Daneben stehen in dieser Tarifrunde für ver.di die unbefristete Übernahme der Auszubildenden und ein Rückkehrrecht auf Vollzeit für die heute tätigen Teilzeitbeschäftigten, die nicht unter die neue Brückenteilzeit fallen, auf der Agenda.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 29. November 2019 in München statt.

Pressekontakt
Martina Sönnichsen
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
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Tel.: 030/6956-1011 bzw. -1012
Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de





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John Doey

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